Projektierung und Baueingabe Altbau

Das Vielzweckbauernhaus setzt sich heute aus zwei Wohnteilen und einem Ökonomiebereich zusammen und hat seinen Ursprung im 17./18. Jahrhundert. Das Kerngefüge, bestehend aus zwei Querzonen, ist im Hausteil 1 erhalten und insbesondere in der nördlichen Trauffassade sichtbar. Es ist anzunehmen, dass diese beiden Querzonen zur Bauzeit zu Wohnzwecken genutzt wurden und dieser Wohnteil zweiraumtief organisiert war. Auf der Westseite war das Wohnhaus mit einer Ökonomie verbunden. Wie viele Querzonen dieser Ökonomieteil anfänglich umfasste, ist im Befund nicht erkennbar und lässt sich deshalb nicht rekonstruieren. Die Datierung dieses Kerngefüges basiert auf der typologischen Einordnung des Holzgerüsts bzw. Fachwerks. 

1815 ist eine Bauphase in der nördlichen Trauffassade durch eine Bauinschrift an der mittleren Querzone zwischen den heutigen Wohnteilen belegt. Dabei wurde diese, heute Bestandteil des Hausteils 2, wohl wesentlich erneuert und umgestaltet. Es ist unklar, ob dabei ältere Substanz des Kerngefüges übernommen wurde. 

Das Vielzweckbauernhaus verfügte bereits vor 1832 über zwei Scheunen. Der Vielzweckbau war ebenfalls mit einem Trottgebäude zusammengebaut (1812 erstversichert und 1872 abgetragen). Dieses war wiederum an das östlich gelegene Nachbargebäude 2 angebaut, was bedeutet, dass die Trotte östlich an das begutachtete Wohnhaus 1 angebaut war. 

Die Einträge in den Lagerbüchern belegen einen wesentlichen Umbau im Jahr 1877, der den bisherigen Versicherungswert verdoppelte, ohne konkret die Art der Bauten am Gebäude zu nennen. Es ist anzunehmen, dass die Südfassade, nach Abbruch der Trotte, vereinheitlicht wurde. 1888 wurde neu ein Schopf an das Wohnhaus gebaut. Dabei handelt es sich wohl um die östlichste Querzone, wo sich bis 1872 das Trottgebäude befand. 

Weitere Bauten sind in den Lagerbüchern in den Jahren 1921 und 1928 sowie 1931 verzeichnet. Bei letzterem Umbau wurde die Ökonomie nördlich um einen Schopf erweitert. Eine wesentliche Umgestaltung im Innern fand 1941 statt, als der Wohnteil zu einer Wirtschaft umgenutzt wurde. Dabei wurde wohl auch die Vertikalerschliessung verändert bzw. erneuert. Zeitgleich erhielt der nördliche Schopf der Ökonomie einen Schweinestall. 1954 wurden erneute Bauten am Wohnhaus als vollendet ausgewiesen. Bereits 1969-1972 fanden gemäss Baueingabeplänen im Bereich der Küche, des Badezimmers und der Waschküche erneut Renovationen statt. Zwischen 1972 und 1988 wurde im Obergeschoss ein Badezimmer eingebaut. Die Scheune und der Stall wurden 1988 zu Wohnzwecken um- bzw. neu gebaut. Dabei wurde das Gebäude auf zwei Parzellen und Hausnummern aufgeteilt.

2021 soll das komplette Dach ersetzt werden inkl. Dämmung. Zudem konnte ich bereits ein Projekt für den Ausbau des Dachgeschosses erarbeiten, womit eine grosse 4 1/2 Wohnung integriert werden könnte.

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